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Zwei Produktelinien. Kein Grund zum Ehekrach.

Artikel im Gault&Millau vom 15. September 2021

Zwei Produktelinien. Kein Grund zum Ehekrach
Der «Aagne» von Stefan Gysel ist Schaffhausen pur, in Flaschen gefüllt. Seine Frau? Winzerin Nadine Saxer.

Früher Büro, heute Reben
Knackig und frisch ist er, der Rheinriesling, der da in unsere Gläser fliesst. «Zusammen mit dem Sauvignon Blanc bildet er den saftigen Part unseres Sortiments.» Betriebsleiter Markus Hallauer ist Quereinsteiger. Der Bauernsohn war dem Boden immer verbunden, studierte aber zunächst Elektroingenieur. «Unsere Kernkompetenz ist und bleibt der Pinot Noir. Für Pinot-Muffel baut man im «Aagne» zudem Merlot, Cabernet Sauvignon und Cabernet Franc an - hierzulande eher eine Rarität. 

Oenologe am Ball
Was allerdings nicht heisst, dass man an Ort treten würde. Inhaber Stefan Gysel: «Da ist zum Beispiel der ‹Credo›. Mit dieser Cuvée wollen wir Leute ansprechen, denen der Pinot Noir weniger nahe liegt. Oder unser ‹Element 5›, eine Gemeinschaftskelterung mit drei befreundeten Betrieben. «Unsere Idee war, im Blauburgunderland einen grossen Wein zu kreieren, der auch reifen kann. Aus diesem Grund halten wir den ‹Element 5› auch ein paar Jahre zurück, bevor wir ihn in den Verkauf geben.» Der ausgebildete Önologe brilliert nicht nur im Keller, sondern auch als Tschütteler in der Winzer-Nationalmannschaft. 

Mit zwei «Aa». 
Was bedeutet eigentlich «Aagne»? «Das heisst auf Schaffhauserisch ‹der Eigene›, ‹der Unserige›. Wir haben den Namen nicht gewählt, weil wir im Alphabet zuvorderst stehen wollten - das tun wir lieber mit unseren Weinen», erklärt Gysel mit Schalk. «Bis vor einigen Jahren hiess unser Gut noch ‹Aagne vom Schopf›. Der Neubau, den mein Vater in Holzbauweise errichtet hatte, wurde von den Hallauern spöttisch ‹Schopf› genannt. Später haben wir das zu ‹Aagne› gerafft.»

Weinehe
Das «Aagne» ist ein Sonderfall. Stefan Gysel ist nämlich mit Nadine Saxer verheiratet, die in Neftenbach ein eigenes Weingut führt. Vinifiziert werden die Erträge beider Betriebe zusammen in Neftenbach. Also nie Ehekrach wegen unterschiedlichen Vorstellungen zu den Weinen? «Nein, die Kelterungs-Liaison funktioniert bestens», sagt Stefan Gysel lachend. «Wir pflegen zwei völlig autonome Produktelinien, obschon die Philosophien ähnlich sind. Wir sind in diesem Punkt also ganz entspannt unterwegs.»

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